Ausgangssituation

Die während der COVID-19 Pandemie ergriffenen, sogenannten „non-pharmaceutical“ Interventionen zur Eindämmung der Infektionsgefahr haben u.a. durch den wiederkehrenden und wochenlang anhaltenden Distanz- und Wechselunterricht stark in den Ablauf von Schule und Unterricht und damit auch in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen eingegriffen (Reintjes et al., 2021; Toffolutti et al., 2022).

Die Schüler:innen und Lehrkräfte standen dabei vor immer neuen Herausforderungen und das digital gestützte selbstregulierte Lernen hat an besonderer Bedeutung gewonnen (Fischer et al., 2020). Dabei ist zu beobachten, dass sowohl die Schulen als auch die Schüler:innen und Lehrkräfte unterschiedlich gut mit den neuen Situationen zurechtkamen. Hier zeigten sich bei Befragungen von Kindern und Jugendlichen in Osnabrück und in Mülheim deutliche alters- aber auch schulformspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung, aber auch im Umgang mit den Schulschließungen, wobei Gesamtschüler:innen tendenziell häufiger angaben, weniger gut mit den Schulschließungen zurechtgekommen zu sein (Reintjes et al., 2021).

Diese benannten als zentrale Herausforderung die fehlende soziale Einbindung sowie die fehlende Motivation bei der Bearbeitung der Aufgaben sowie fehlendes Feedback und Unterstützung durch die Lehrkräfte als problematisch. Diese Aspekte lassen sich größtenteils unter der Zieldimension des selbstregulierten Lernens (SRL) subsummieren (Schreiber, 1998).

Ziel des vorliegenden Projektes ist es unter anderem zu prüfen, inwiefern sich Konzepte und Praktiken zur Förderung digital unterstützter, eigenverantwortlicher, selbstregulierter Lernprozesse langfristig im Präsenzunterricht etablieren und damit auch ins digitale selbstregulierte Lernen übertragen lassen.