Gewässerökologie
Im Forschungsfeld Gewässerökologie stehen die Feuchtgebiete des Binnenlandes wie Seen sowie Fließgewässer und ihre Auen, aber auch Moore, das Grundwasser und subaquatische Übergangszonen im Fokus verschiedener Untersuchungen. So bildet u.a. die ökologische Zustandsbewertung von Oberflächengewässern, insbesondere von Fließgewässern, als wesentlicher Grundlage für Renaturierungsverfahren an gestörten Gewässersystemen, einen Schwerpunkt. Die Erfassung und Bewertung der biologischen Gewässergüte mittels aktueller Verfahren sowie die Erfassung und Bewertung der Gewässerstrukturgüte, also der Ökomorphologie von Fließgewässern und deren Umsetzung in die planerische Praxis, stehen dabei u.a. im Fokus.
Neben diesen Untersuchungen mit stärkerem Anwendungsbezug wird – vorwiegend in aktualistischen Ansätzen – insbesondere der Beeinflussung bzw. Belastung der Gewässer durch (Nähr- und Schad-)Stoffeinträge aus ihren jeweiligen Einzugsgebieten nachgegangen. Dabei spielen einerseits Stoffbelastungs- und Transferprozesse aus den Einzugsgebieten nach dem geoökologischen Ansatz „Stoff-Quelle – Pfad – Senke“ eine zentrale Rolle. Andererseits werden biologisch-chemische und physikalische Prozesse in den Gewässern selbst untersucht. Neben spezifischen gewässer-ökologischen oder limnologischen Fragen, die zu einem grundlegenden Verständnis der ökologischen Funktions- und Wirkzusammenhänge in diesen komplexen aquatischen Ökosystemen beitragen sollen, stehen auch hochaktuelle bzw. brisante Fragen wie z. B. zur rasanten Eutrophierung oder Gewässeralterung z. B. in Intensiv-Agrarregionen oder die immer mehr zunehmende Belastung von Gewässern mit Plastik oder der Einfluss invasiver aquatischer Tiere auf einheimische aquatische und semiaquatische Biozönosen im Fokus verschiedener Untersuchungen. Dabei werden die Gewässer nicht losgelöst von ihrer Umgebung betrachtet, vielmehr spielen die Interaktionen der Wasserkörper mit ihrem semiterrestrischen bzw. terrestrischen Umfeld eine gewichtige bzw. z.T. auch zentrale Rolle.
Nicht zuletzt kommt in diesem Forschungsfeld auch methodischen Fragen, wie z. B. zur Auswahl von Ansätzen zur Entnahme und zur differenzierten biologisch-physikochemischen Analyse von Proben ein besonderer Stellenwert zu. Ein Bsp. hierfür ist die Regionalisierung von Punktdaten in Seen.
Einfluss invasiver aquatischer Neozooen auf einheimische Biozönosen in mitteleuropäischen Binnengewässern und deren Management (A. Lechner, S. Quaas)
Kontakt: S. Quaas
Entwicklung von Feuchtgebieten (Seen, Auen, Mooren) in den Mittleren Breiten unter dem Einfluss des Klimawandels (A. Lechner)
Belastung von Fließgewässern und ihren Auen in urbanen und subarbanen Räumen mit Makro-, Meso- und Mikro-Plastik (Kunststoffen) (A. Lechner, J. Klasmeier (USF))
Kontakt: J. Klasmeier (USF)
Belastung von Seen in Nordwestdeutschland durch Nährstoffeinträge aus Intensiv-Agrargebieten (A. Lechner):
- Vergleichende Untersuchungen zur Phosphat-Umsetzung in hocheutrophen Flachseen
- Nährstoffumsätze in und -freisetzungen aus See- und Auensedimenten
Leitbildentwicklung und Bewertung der geomorphologischen Gewässergüte von kleinen und mittleren Fließgewässern (Strukturtypenerfassung und -bewertung) (STRUKA) (J. Härtling)
Kontakt: J. Härtling
Limnologische Untersuchungen in Flussauen und Seen Bulgariens (Pernik/ Radomir) zu den Bindungsformen von Schwermetallen in Sedimenten (J. Härtling, H. Meuser (HS Osnabrück))
Kontakt: J. Härtling, H. Meuser (HS Osnabrück)
Hydrodynamik und Standortsvielfalt in Tieflands-Flussauen Mitteleuropas:
- Standörtliche Veränderungen in Flussauen durch Änderungen der fluvialen Morphodynamik (Re-)Dynamisierung vs. Ruhephasen