Organisationale Resilienz in der COVID-19-Pandemie: Krisenbewältigung und strategische Anpassung von Gastronomiebetrieben in niedersächsischen Städten

Gastronomiebetrieb während der Covid-19 Pandemie
© Philip Völlers

Kurzbeschreibung

Das Forschungsvorhaben untersucht die Bewältigungsmaßnahmen und die strategischen Anpassungen von Unternehmen während der COVID-19-Krise. Die empirische Analyse fokussiert sich auf Gastronomiebetriebe in niedersächsischen Städten. Neben einem wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Beitrag zur organisationalen Resilienforschung, ist es das Ziel diese Projektes, kontextsensible Handlungsempfehlungen für Gastronomiebetriebe und für die sie unterstützenden (nicht-)staatlichen Akteure aus den Ergebnissen abzuleiten und bereitzustellen.

Der Strukturwandel in der Gastronomie und die Schließungen von Gaststätten betreffen nicht nur die jeweiligen Betriebe, sondern auch die Städte, in denen sie ihre Standorte haben oder hatten. Die vorübergehende Schließung von Gastronomiebetrieben und die Einführung von Social-Distancing als Strategie zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie hat eine Krise des Gastronomiegewerbes ausgelöst, die die betroffenen Betriebe gegenwärtig und mittel- bis langfristig vor zahlreiche Herausforderungen stellt. So haben Gastronomiebetriebe massive Umsatzeinbußen erlitten und  die Zukunft vieler Betriebe gilt als gefährdet. Die COVID-19-Pandemie scheint die vorher schon vorhandenen Prozesse des Struktur- und Formatwandels in der Gastronomie zu verstärken und zu beschleunigen.

Zur Analyse der Reaktionen von Unternehmen auf Krisensituationen wird häufig das Konzept der organisationalen Resilienz genutzt. Bei der Analyse der organisationalen Resilienz von Unternehmen werden insbesondere unternehmensinterne Faktoren berücksichtigt. Unternehmensexterne Faktoren, wie politische und regionalökonomische Rahmenbedingungen sowie soziale Netzwerke, werden hingegen weniger betrachtet. Hier setzt das Forschungsprojekt an und untersucht den Einfluss von unternehmensexternen Kontextfaktoren auf die Bewältigungsmaßnahmen und strategischen Anpassungsstrategien von Gastronomiebetrieben in Krisensituationen. Dabei wird das aus der organisations- und betriebswirtschaftslehre stammende Konzept der organisationeln Resilienz um eine räumliche Betrachtungsperspektive ergänzt und weiterentwickelt. Ziel dieses Projektes ist es schließlich kontextspezifische Handlungsempfehlungen für Gastronomiebetriebe, unterstützende Verbände und staatliche Institutionen (Politik, Institutionen der Wirtschaftsförderungen und des Stadtmarketings) aus den Ergebnissen ableiten zu können.

Das Forschungsvorhaben wird die Bewältigungsmaßnahmen und die strategischen Anpassungen von Unternehmen während der COVID-19-Krise  untersuchen. Die empirische Analyse fokussiert sich auf Gastronomiebetriebe in niedersächsischen Städten und Berücksichtigung der folgenden drei Fragestellungen:

  1. Welche internen und externen Faktoren beeinflussen die Resilienz von Gastronomiebetrieben in Niedersachsen?
  2. Welchen Einfluss hat die Einbettung auf die Bewältigungsmaßnahmen und strategischen Anpassungen von Gastronomiebetrieben in niedersächsischen Städten im Rahmen der COVID-19-Krise?
  3. Wie kann die Resilienz von niedersächsischen Gastronomiebetrieben gestärkt werden?

10/2022 – 09/2025

Pro*Niedersachsen - Forschungsprojekte der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften

Publikationen

Völlers, P., Franz, M., Verfürth, P. (2024). Gestärkt aus den Krisen: Bewältigungs- und Anpassungsmaßnahmen von Gastronomiebetrieben in Niedersachsen. Standort, online first.  https://doi.org/10.1007/s00548-024-00954-6

Franz, M., Neise, T., Verfürth, P. (2023). Gastronomie zwischen Strukturwandel und COVID-19-Krise. Handlungsmöglichkeiten für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. In: Korn, T.; Lempp, J.; van der Beek, G. (Hrsg.): Wirtschaftsförderung in der Krise. Konzepte zur Krisenbewältigung und Chancennutzung. Springer Gabler: Wiesbaden.  doi.org/10.1007/978-3-658-41390-3_4