Am Freitag den 18.10.2024 fand im Bohnenkamp-Haus im Botanischen Garten der Universität Osnabrück das diesjährige Forum Boden-Gewässer-Altlasten mit dem Titel „Starkregenereignisse im Klimawandel - Herausforderungen für den Boden-, Gewässer- und Siedlungsschutz“ statt. Das Forum wurde in diesem Jahr vom bodenwissenschaftlichen Ehemaligenverein Osnabrück e.V. (kurz: Die BoWis) ausgerichtet. Dabei unterstützten vor allem die Vereinsmitglieder sowie drei studentische Hilfskräfte.
Die Universität Osnabrück und die Hochschule Osnabrück waren durch die Moderation von Dr. Tina Frank und Prof. Dr. Olaf Hemker vertreten. Die Vortragenden kamen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Michael Kipsieker von HI Nord führte in die Veranstaltung ein und definierte die Begriffe Starkregen- und Hochwasserereignisse. Der anschließende Vortrag von Christian Siemon (HGN Beratungsgesellschaft mbH) zeigte eindrucksvolle Bilder des Starkregenereignisses in Braunschweig im vergangenen Jahr und sprach über die dazugehörige Starkregengefahrenkarte sowie kommunale Anpassungsstrategien. Clarissa Beckkötter schloss mit Ihrem Vortrag an die Thematik an und zeigte dem Publikum die Vorgehensweise der Stadt Osnabrück bei der Starkregenvorsorge.
Nach der Kaffeepause folgte der Vortrag von Melanie Hoffmann, „Bodenschutz als wichtiges Element in der Klimaanpassungsstrategie des Landkreises Osnabrück“, welcher die zwei prioritären Maßnahmen des Landkreises Osnabrück erläuterte: erstens die Sensibilisierung für den Bodenschutz und zweitens die Starkregenvorsorge-Beratung. Stefan Simon von der Unteren Bodenschutzbehörde und Audrey Averdiek von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erläuterten, die aktuelle Vorgehensweise der zuständigen Behörden bei Erosionsereignissen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Landkreis Osnabrück. Nach der Mittagspause, startete Hermann Dörmann mit seinem Praxisbericht. Der Landwirt aus dem Osnabrücker Hügelland setzt seit Jahrzehnten Erosionsschutzmaßnahmen wie z. B. Mulchsaat auf seinen landwirtschaftlichen Flächen um.
Den Abschluss der Vortragenden machte Dr. Dominik Tamke von der forstlichen Standortkartierung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Herr Dr. Tamke stellte in seinem Vortrag die Frage, ob durch den Klimawandel geschwächte Wälder Schutz bei Starkregenereignissen bieten. Hierbei ging es vor allem um den Wasserhaushalt im Wald und die standortgerechte klimaangepasste Baumartenwahl. In der darauffolgenden Abschlussdiskussion ging es um Transferlösungen und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden bzw. den Betroffenen bei Starkregenereignissen.
Die Veranstaltung wurde von über 100 Teilnehmenden besucht und durch zahlreiche Fragen und Diskussionsbeiträge bereichert. Der Bodenwissenschaftliche Ehemaligenverein Osnabrück e.V. bedankt sich bei den Sponsoren Ahlenberg Ingenieure (Dominik Schroer) und dem IFUA Bielefeld (Lutz Makowsky) für die finanzielle Unterstützung.