Berufsbildung in europäischen Regionen
Berufsbildung in europäischen Regionen
Niedersachsen und die Lombardei im Vergleich
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Kurzbeschreibung
Die Entwicklung der Berufsbildung steht in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung von Fachkräften und der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit. In diesem Zusammenhang gelten duale und kooperative Ansätze der beruflichen Bildung im internationalen Vergleich als besonders erfolgreich. Zugleich zeigen die unmittelbaren Auswirkungen und langfristigeren Folgen der Corona-Pandemie die Grenzen dieses Ansatzes auf, da die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze in Deutschland in kurzer Zeit rapide gesunken ist. Dabei werden auch Maßnahmen zur Flexibilisierung dualer Ansätze diskutiert, um mehr Unternehmen für das Angebot von Ausbildungsplätzen und mehr Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung zu gewinnen. Vor dem dargestellten Hintergrund soll der Hochschuldialog zwischen der Universitäten Bergamo (Lombardei) und Osnabrück (Niedersachsen) dazu genutzt werden, die Frage der Kooperation von Betrieben, Berufsschulen und den überbetrieblichen Berufsbildungsstätten für die Angebote der beruflichen Bildung in den jeweiligen Regionen zu untersuchen und zu vergleichen. Dabei soll die politische Steuerung dieser Kooperation (Makroebene), die an der Kooperation beteiligten Organisationen selbst (Mesoebene) sowie die Interaktion zwischen Lehrenden und Auszubildenden (Mikroebene) thematisiert werden.
Ein interregionaler Vergleich bietet sich an, weil Bildungsfragen in Deutschland zu einem großen Teil auf Länderebene verhandelt werden. Die italienische Berufsbildung ist ebenfalls als ein „System der Regionen“ bekannt. Die Auswahl der Regionen begründet sich vor dem Hintergrund des jeweils relativ hohen Anteiles an Jugendlichen in dualen Ausbildungsstrukturen sowie einer vergleichbaren Größe und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Ziel des Programmes an den Universitäten Bergamo und Osnabrück ist es, einen breiten Dialog über die unterschiedlichen Berufsbildungssysteme anzustoßen. Aus diesem Grund sollen nicht nur Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dialog eingebunden werden, sondern auch Studierende, die eine Lehrtätigkeit in der beruflichen Bildung anstreben oder Interesse an einer Promotion innerhalb der Berufs- und Wirtschaftspädagogik haben. Zu diesem Zweck sind neben zwei digitalen Workshops auch Präsenzveranstaltungen an beiden Universitäten geplant, dies erfolgt in Form von Seminaren, welche von Mitarbeitenden der jeweils anderen Universität für die dortigen Studierenden gehalten werden. Alle Veranstaltungen werden zur maximalen Öffnung des Kreises der Teilnehmenden auf Englisch stattfinden.
Verstärkt im zweiten Projektjahr sollen Forschungsarbeiten zum Vergleich auf regionaler Ebene publiziert werden. Dabei werden zunächst wissenschaftliche Abschlussarbeiten von Studierenden im Rahmen des Projekts angefertigt. Neben den Forschungsarbeiten durch die beteiligten Projektpartnerinnen und Projektpartner, die im Rahmen des Dialogs entstehen, wird mittelfristig auch eine Italien-Studie mit den beteiligten Wissenschaftlern in der Reihe des Internationalen Handbuchs der Berufsbildung (IHBB; Barbara Budrich Verlag) angefertigt.
Weitere Projektinformation
Mittelgeber
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Projektlaufzeit
01.01.2022-31.12.2023
Kooperationspartner
Prof. Dr. Francesco Magni, University of Bergamo
Paolo Bertuletti, University of Bergamo
Projektomepage
Neuigkeiten
Aktuell gibt es keine Neuigkeiten
Literatur
N/A